Am Samstag, den 12.07. um 13 Uhr war es endlich soweit und Katrin, Rudi, meine Ma und ich stiegen in den Flieger, der uns nach Berlin brachte. Dort waren wir dann auch etwas früher als geplant und dann ging's erstmal zum Hotel. Meine Ma und ich fuhren zum Ku'Damm, Katrin und Rudi an den Arsch der Stadt =). Keine 10 Minuten im Hotel, machte ich mich schon wieder und entsprechend ausgerüstet auf den Weg zur Wuhlheide, wo einige Stunden später das die ärzte-Konzert stattfand. Nach vielen Umstiegen und sehr langen Wartezeiten (Danke ihr beiden =) ) kam ich dann auch endlich dort an und traf Katrin und Rudi mehr oder weniger zufällig vor dem Eingang der Kindl-Bühne. Die Wartezeit davor hielt sich auch in Grenzen und nach einem T-Shirt-Kauf, einem schnellen Bier, Gewinsspielteilnahmen und Klebetattoos ergatterten wir doch noch einen recht guten Platz am Rande der Tribüne auf der linken Seite. Die Vorband war ausgerechnet eine Coverband der Toten Hosen...und das bei einem dä-Konzert. Dieses ließ auch nich mehr lange auf sich warten und wurde durch den üblichen schwarzen Vorhang angekündigt, auf dem dieses Mal „Achtung Jazz" stand. Die drei Lichtmenschen kletterten wieder auf ihre Plätze, nachdem einer von ihnen wieder an der Leiter rumgehampelt is, sehr schön =).
Pünktlich wie (fast) immer hörte man dann auch schon das erste Geschrammel von FU auf seiner Gitarre, um das Publikum etwas gaga (oder wie Katrin und ich immer sagen „agag") zu machen. Endlich fing es an und es folgte zum Glück eine komplett andere Setliste als bei den 2 anderen Konzerten, die ich dieses Jahr gesehen habe und ein 3-stündiges Super-Konzert. Dieses Mal spielten sie „Nur einen Kuss", was ich live zum 1. Mal hörte und echt klasse fand, und „Elektrobier" kam endlich auch wieder. Bei „Deine Freundin (...)" wurde dem Publikum dieses Mal sehr viel abverlangt. „Pflegeleicht" - „Ach Quatsch" - „Ne wirklich" - „Ehrlich" - „Ja" - „Na, wenn du meinst". War echt super, weil es richtig gut funktionierte, genauso wie die La-Olas, die in dieser Location richtig klasse aussahen. Die Band selber erwähnte öfter als nötig, dass nun 6 Konzerte in der Wuhlheide ausverkauft seien und waren sichtlich stolz drauf =).
Nach vielen Liedern kam dann der Seitenwechsel zwischen Farin und Rod, den sie mit Nordic-Walking-Stöcken vollführten. Nein, es sah nicht scheiße aus *g*. Nach dem 1. Abgang der Band von der Bühne, kam Rod wieder raus, um „Dinge von denen" zu singen. Die Kostüme, die Bela und Farin, die kurze Zeit später auf die Bühne zurück kamen, dieses Mal trugen, waren genial. Sie steckten in Berliner-Bär-Kostümen und sahen super aus =). Wenn schon ein Konzert in Berlin, dann richtig. Bei Junge kamen an diesem Tag Zombies auf die Bühne und Farin merkte an, dass er doch etwas Schiss kriegt. =) Bei „Unrockbar" durfte das Publikum endlich wieder teilhaben und sich hinsetzen. (Das hatte mir in KA und SG auch gefehlt.) Sie kündigten an, am nächsten Abend etwas niveauvoller zu sein, da Bela's Mutter da sein werde. Bevor die Band sich an diesem Abend wieder anständig verabschiedete, um dann trotzdem zu „Vorbei ist vorbei" von der Bühne zu verschwinden, erwähnte Bela, dass die Beatsteaks auch bald wieder hier in der Wuhlheide spielen würden. (Wie schnell sie allerdings wieder hier auftreten würden, hatte ich da noch nicht geahnt.) Der gesamte Abend war nahezu perfekt: Schönes Wetter, eine Band, die gut drauf und in Spiellaune war, schöne Lichteffekte, die beiden Gwendos wieder am Rand, der Mond im Hintergrund und ab und zu mal eine vorbeifliegende Fledermaus... Klingt zwar kitschig, war aber schön =).
Nach diesem gelungenen Abend musste ich mich nur noch totmüde ins Hotel zurückschleppen und dann war dieser Tag auch schon wieder vorbei.
Am Sonntag wachte ich ziemlich gerädert um halb zehn auf und ging danach mit meiner Ma erstmal frühstücken, um wenigstens ein bisschen zwischen die Kiemen zu bekommen. Im Anschluss besuchten wir für einige Stunden meine Cousine, bis wir zurück ins Hotel fuhren und uns kurze Zeit später aufmachten zum Konzertgelände. (Nachdem ich meine Mutter überzeugt hatte, dass sie einmal in ihrem Leben bei einem dä-Konzert gewesen sein muss, schleppte ich sie also an diesem Tag mit). Auch dieses Mal waren wir recht schnell durch den Eingang geschleust und suchten uns einen netten Platz auf der ersten Bank von unten auf der Tribüne. Ich hatte uns noch was zum Essen und Trinken besorgt und so war die Zeit auch recht schnell rum.
Um kurz vor 19 Uhr, betraten Bela, Farin und Rod die Bühne, um die Vorband anzusagen. Ich hatte, ehrlich gesagt, gar keine richtige Lust auf eine Vorband und als sie die „Hello Joes" ankündigten, war mein erster Gedanke: Coverband von den Beatsteaks, na toll =(. Ha, von wegen. Es waren die Beatsteaks. Das war richtig geil. Mit „Let me in", „I don't care as long as you sing" und „Hail to the freaks" u.a. brachten sie ziemlich Stimmung da rein. Farin, der zuerst am linken Bühnenrand stand, war auch sichtlich begeistert und begutachtete sich grinsend das Publikum. Später standen er und Bela auf der anderen Seite der Bühne und als sie sahen, dass die Beatsteaks als Vorband bei dem Publikum gut ankam, klatschten sie sich ab. Diese spielten etwas länger als geplant, aber mit Erlaubnis der ärzte =), verließen dann aber um kurz nach halb acht die Bühne. Einige Minuten später wurde wieder der Vorhang aufgehängt und die Lichtmenschen nahmen nach langen Gewinke und akrobatischen Darstellungen ihre Platze ein.
Zum 2. Mal an diesem Wochenenende hörte ich „Himmelblau" und „Lied vom Scheitern" live. Danach ging es jedoch mit „Hurra" weiter und einige Lieder wie „Lest die Prawda", „Alleine in der Nacht", „Roter Minirock" und „Manchmal haben Frauen" wurden an diesem Abend auch mal wieder gespielt. Bei „Deine Freundin (...)" durften die Männer zu den Worten „Huwaka, Huwaka" (oder so *g*) wie Deppen rumhampeln, während den Frauen nur das Wort „süüüüüß" zugeteilt wurde. (Bela hatte sich laut Farin über den langen Dialog bei dem Lied am Vorabend aufgeregt und so wurde das ganze verkürzt.) Die Seitenwechsel verliefen wieder genauso wie einem Abend zuvor, alllerdings hatte Bela dieses Mal keine Nordic-Walking-Stöcke, sondern so ein „Oma-Wägelchen", mit dem er sehr langsam über die Bühne kroch. Trotz Ankündigung und obwohl Bela's und Farin's Mütter anwesend waren, waren die Textänderungen und das Gelaber auch nicht niveauvoller. Bei dem Lied „Radio brennt" spielten sie nicht wie am Vortag „Gehn' wie ein Ägypter" ein, sondern „Let me in" von den tollen Beatsteaks. Da das das letzte Konzert dieser Tour war und die Crew Narrenfreheit hatte, blieben am Anfang, als der große Vorhang fiel bei „Himmelblau" fiel, drei schmalere Vorhänge vor den einzelnen Bandmitgliedern hängen, die wohl auch nichts davon wussten. Als Farin das Publikum zwischendrin gebeten hatte, total auszuflippen, wurde auf den drei Bildschirmen im Hintergrund „Nix machen" und „Ruhe" eingeblendet. Die Hälfte der Menschen schwieg tatsächlich und die Band war doch etwas verwirrt, bis sie dir Laufschrift hinter sich sahen. Jedes Mal, als die Band wieder die Bühne verlassen hatte, um auf „Zugabe"-Rufe zu warten, schnappte sich Bela sein „Oma-Wägelchen" und schleppte sich wieder langsam hinter die Bühne, sah herrlich aus =) Kurz bevor Bela „Der Graf" zum besten gab, kam es noch zu einem sehr „intelligenten" Dialog zwischen ihm und dem Publikum: „Buh" - „Ah" - „Buh" - „Ah"...usw. =)
Zu „Schrei nach Liebe" wurden von 10 Crewmitgliedern, die jeweils zu fünft rechts und links neben der Bühne auf den Anstiegen standen, rote Fackeln angezündet. Das sah richtig geil aus. Als Rod nach einem Zugabenblock wieder alleine auf die Bühne kam und „Dinge von denen" anstimmte, nachdem er kurz das Lied „Seven Nation Army" von den White Stripes anspielte und jeder mitgegrölt hatte, waren natürlich wieder alle gespannt, was sich Farin und Bela nun wieder als Kostüme ausgedacht hatten. So kamen sie schließlich als Könige verkleidet mitsamt einem Kamel (nein, kein echtes) auf die Bühne, in denen zwei Menschen steckten. Rod hat sich vor Lachen fast wieder weggeschmissen und die anderen beiden vergaßen sogar rechtzeitig zu ihren Instrumenten zurück zu gehen, da sie so sehr mit dem Kamel beschäftigt waren. Bei „Zu spät" als Bela und Farin mal wieder bei ihrem Lieblingsthema hingen blieben, bekam Rod derweil einen Fernseher und einen Sessel auf die Bühne geschoben, in dem er es sich gleich mal bequem machte und mit einen Leuten der Crew futternd fern sah, bis die Anderen mit ihren aufschweifenden Improvisationen fertig waren.
Zum Schluss des Konzerts, als noch etwas Zeit bis 23 Uhr war, spielten sie nach langen mal wieder „Geschwisterliebe", natürlich nur instrumental und baten die Fans, nur nicht mitzusingen. Zum Abschied ließen sie dieses Mal nicht „Vorbei ist vorbei" laufen, sondern „We built this city" (ich glaube, das ist von Starship), welches Bela zuvor bei „Das ist Rock'n'Roll" schon einmal hatte laufen lassen.
So hatte ich wieder einmal ein richtig schönes Konzertwochenende und das sogar in Berlin. Anschließend ging es wieder zurück ins Hotel, um mal wieder auszuschlafen.
Am nächsten Tag schleppte ich meine Mutter durch die halbe Stadt. Zuerst zum Cover Music (ok, der war auch nur 100m vom Hotel weg) und danach haben wir erstmal eine Schifffahrt auf der Spree gemacht. Von dort aus sind wir gleich rüber nach Spandau gefahren, wo ich gleich dem nächsten Plattenladen einen Besuch abstattete, um danach glücklich im Eiscafé Florida zu sitzen =). Im Anschluss fuhren wir mit der S-Bahn zum Vopo Records, wo ich auch noch einige Dinge kaufen konnte und nachdem wir dann ziemlich ausgehungert waren, ging es ins Restaurant. Zurück im Hotel hieß es noch kurz umziehen und dann fuhren wir ins Leydicke, wo wir einen schönen, aber doch anstrengenden Abend verbrachten.
Den letzten Tag in Berlin ließen wir ruhig angehen, schlappten ein bisschen durch die Gegend, schauten uns die Gedächtniskirche von innen an und ich habe das erste Mal in meinem Leben eine Currywurst in Berlin gegessen, bin stolz auf mich =). Nach einem kurzen Besuch im Saturn und einem Abendessen, mussten wir dann auch leider wieder zum Flughafen, wo sehr nette Securities arbeiten =). Ab Tegel flogen wir dann wieder zurück ins Schwabenland und waren eine halbe Stunde früher als geplant wieder in Stuttgart.
Jetzt sind diese Tage leider auch schon wieder rum. Aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt, für die ärzte nach Berlin zu fliegen und ich würde es wahrscheinlich jederzeit wieder tun.