Wir sehn gut aus wie immer:
Am 6.8. pünktlich um 10 Uhr starteten Katrin und ich mit vollbepackter Helga nach Rothenburg ob der Tauber. In nicht besonders großer Festivalstimmung kamen wir schließlich einige Stunden später unten im Tal an, wo es aber hieß, dass es auf diesem Campingplatz Tal kaum noch Plätze gäbe. Etwas angepisst fuhren wir also hoch zum Campingplatz Berg, der aber nicht sehr einladend aussah. Nun gut, wenigstens konnte man das Auto mit reinnehmen und hatte sich das sonst übliche Geschleppe erspart. Einige Zeit später hatten wir uns dann halbwegs eingerichtet und nachdem wir unsere Zelte nochmal umstellen mussten, (hätte man uns auch früher sagen können!) fing es sogar an, gemütlicher zu werden. Wie wir feststellten, hatten wir auch angenehme Zeltnachbarn. Also mal abgesehen von der Tatsache, dass die eine Gruppe ständig SWR4 hörte und man sie am Liebsten erwürgt hätte. Mit Faulenzen, Konservenfutter, etwas Alkohol und ersten Kontakten zu den schwulen Typen (die es sich vor unseren Zelten bequem gemacht hatten) ging der 1. Tag langsam dem Ende zu.
Für den nächsten Tag hatten Katrin und ich geplant, uns für einige Stunden die Zeit in der schönen Altstadt von Rothenburg zu vertreiben. Also fuhren wir auf die andere Seite des Tals und besuchten dort das Kriminalmuseum, schlenderten durch die Stadt, hielten uns eine Weile in einem Café (mit verpeiltem Kellner) auf, suchten einen Drogeriemarkt und gingen noch richtig gut Mittagessen, bevor die "Konserven-Tage" anfingen. Am frühen Nachmittag waren wir wieder zurück auf dem Campingplatz, genossen den schönen Tag und pflegten weiterhin unsere Kontakte =). Nach einer abkühlenden Dusche wollten wir den Abend bei unseren Nachbarn unterm Pavillon verbringen. Als es dann aber anfing zu stürmen, beschlossen Katrin und ich uns lieber in mein Auto zu verziehen. War auch eine gute Idee, denn kurze Zeit später kippte der Pavillon um. Nach einem kurzen, heftigen Regenschauer zogen wir dann zu uns unbekannten Nachbarn unter ein sehr stabiles Pavillon, wo wir dann einen netten Abend mit den Anderen verbrachten.
Für den Freitag standen die ersten Konzerte auf dem Plan und Katrin, Steve, Matze und ich entschieden uns, erst zum Headliner (Fanta 4) zum Konzertgelände zu gehen. Bis dahin wurde Musik gehört (bzw. meist nur Bruchstücke von Liedern =) ), gelabert, der ein oder andere Bacardi oder Korea getrunken, es wurden Leute verarscht und natürlich mal wieder geduscht. Am Abend, als der lange Weg vom Campingplatz zum Konzertgelände zurückgelegt war, schlenderten wir noch über den Bazar. Dort gab es einen Stand, an dem man sich T-Shirts mit selbst ausgwählten Sprüchen machen lassen konnte. Und schon war die Idee geboren, uns "Schwuler Typ"-T-Shirts machen zu lassen. (Spruch von Matze, bei dem so gut wie jeder ein schwuler Typ war.) Also T-Shirts bestellt, Schrift ausgesucht und nach dem Konzert der Fantas abgeholt. Das Konzert selber war ganz gut, auch wenn ich die 4 fast nur über die Leinwand gesehen hab. Steve und Matze sind währenddessen wieder ihrem Hobby nachgegangen und haben die umstehenden Leute verarscht. Danach haben wir also unsere frisch bedruckten T-Shirts abgeholt, mit denen wir dann auch den Rest des Abends rumgelaufen sind. Vom Konzertgelände ging es dann den ganzen Berg wieder hoch bis zum Steinbruch, in dem die Aftershowpartys stattfanden. Dort haben an diesem Abend die Donots (nein, nicht ABBA) gespielt. Allerdings haben wir uns da nicht so sehr lange aufgehalten, weil es geregnet hatte und zumindest Katrin und ich ziemlich müde waren und dann auch kurze Zeit später im Zelt verschwanden. Alles in allem war es aber ein sehr schöner Abend!
Am nächsten Vormittag wurde sich dann bloß nicht überanstrengt. Katrin und mir ging es auch nicht wirklich gut, also rein körperlich. Am Nachmittag gingen wir dann zu zweit zum Konzertgelände runter, um uns "Slut" und "Pantéon" Rococo ein wenig anzuschauen, wieder über den Bazar zu schlappen und was zu essen. Allerdings beschlossen wir kurzfristig, anders als zuvor geplant, doch nochmal hoch zum Campingplatz zu gehen, weil bis zum nächsten Auftritt, den wir sehen wollten, noch viel Zeit war. Oben angekommen, gingen wir erstmal duschen (klar!), um dann etwas später in gesammelter Mannschaft zum Auftritt von "Fettes Brot" zu gehen. Diese waren live mal wieder richtig klasse. Danach sind wir zu zweit zwischen den beiden Bühnen hin-und hergependelt, um alle Acts anschauen zu können, die wir an diesem Abend sehen wollten. Als letzte spielten "Culcha Candela", wo wir jedoch recht schnell wieder gegangen sind, weil es einfach zu voll war. Wir hatten vor, wieder in den Steinbruch zu gehen, wollten uns aber erstmal mit Pullis etc. ausstatten, die natürlich im Zelt lagen. Also, auf zu den Zelten. Dort wollten wir nur eine kleine Pause einlegen, bevor wir uns wieder auf den Weg machten. Tja, da saßen wir nun längere Zeit, redeteten über alles Mögliche, schauten nach Sternschnuppen, die haufenweise auftraten und genossen die doch recht kalte Nacht. Gegen später gesellte sich noch Matze zu uns. Kurz drauf ist Katrin ins Zelt und einfach eingepennt. Ich bin mit Matze noch bis kurz vor Sonnenaufgang draußen geblieben.
Der letzte Konzerttag stand an: Alle waren schon etwas fertig von den vergangenen Tagen und statt mit Bier saßen sie mit Capri-Sonne da. Auch Katrin und ich saßen nur rum und haben uns so wenig wie möglich bewegt. Eigentlich wollten wir an diesem Tag mit dem Shuttle-Bus zum Konzertgelände runterfahren, auch weil Tobi sich am Abend zuvor am Fuß verletzt hatte, aber als wir dann schließlich aufbrachen, war's zu spät und es fuhren keine Busse mehr. Zu acht liefen wir also wieder ins Tal, um uns den Headliner dieses Tages anzuschauen: Die Ärzte. Zuvor gönnten Katrin und ich uns zur Feier des Tages einen Cocktail. Ein paar Minuten vor Konzertbeginn suchten wir uns dann einen Platz recht weit hinten. Das Konzert, zumindest die erste Stunde, war nicht so toll. Am Ende sind die drei dann doch noch richtig gut geworden, aber da war es dann leider auch schon bald vorbei. Nach einem Tequila ging es dann wieder zurück zum Campingplatz. Wir waren ziemlich k.o., aber auch traurig, weil das Festival nun fast vorbei war und wir am nächsten Vormittag heimfahren mussten. Nach einem kurzen Spaziergang über den Campingplatz legten wir uns ins Zelt. Da wir aber recht wach waren, setzten wir uns nochmal eine Weile nach draußen bis wir dann endgültig schlafen gingen.
Der nächste Morgen war ein bisschen deprimierend für uns, denn es hieß: Abbauen und einpacken. Nachdem wir damit fertig waren und noch eine Weile rumsaßen, verabschiedeten wir uns von allen. Aber mein Auto wollte wohl auch nicht nach Hause und sprang erst mit Starthilfe an. Nach mehreren Stunden Fahrt auf der Landstraße erreichten wir total müde das gute, alte Zuhause.
Rundum ein tolles Festival: Schöner, ruhiger Campingplatz, gute Stimmung, gute Bands und tolle Leute. Das war das angenehmste Festival auf dem ich bisher war und nachdem wir uns schon mit den Anderen für nächstes Jahr verabredet haben, muss ich da wieder hin.

Steve, Harald, Tobi, Patrick, Ich
Die 6 Tage zusammengefasst:
Schwuler Typ, Ramona, L(o)ui, Grab den Klappstuhl aus, Bacces, Morgenstund hat Gold im Mund, Wir sehen gut aus wie immer, Babäm, Erdbeben, "Vom schicksten Villenviertel bis in die Sozialbauwohnung", Aua aua tut so weh, Trink mer Bacardi pur, "Wie spät??" - "Halb Sieben" - "Da geht noch was!"