Die wunderbare Welt der Ramona D

Wir stehen auf, ziehen unser alltägliches Morgenprogramm durch und verlassen das Paradies (und die Sandflies!!!). Nun müssen wir die ganze Schotterstraße wieder zurück, denn auch hier gibt es keine andere Straße. Auf einem Straßenschild stehen folgende Angaben:
Wairoa 62 km
Napier 124 km
Napier ist unser heutiges Ziel und so weit erscheint es nicht.
Die vielen Opossums von vor 2 Tagen hat noch niemand weggeräumt; ich glaube, es sind eher welche dazu gekommen. Die Straße kommt mir heute besonders rutschig vor, aber nach gefühlten Stunden haben wir es endlich geschafft bis zum geteerten Teil voran zu kommen und von da an geht es schneller. In Wairoa holen wir erstmal Nahrung für unsere Geldbeutel, dann welche für unser Auto und zum Schluss gibt es noch einen Cappu für uns, wieder im Café 287, das sowieso auf unserem Weg liegt. Dieses Mal setze ich mich in den Schatten, denn ich merke, wie ich durch die Hitze immer müder werde und jeder Sonnenstrahl auf meinem Arm brennt.
Wir fahren weiter auf dem Pacific Coast Highway und das Schild mit dieser Angabe:
Napier 118 km
verwirrt uns doch. Schließlich sind wir schon 62 Kilometer gefahren. Die nehmen es hier einfach nicht so genau .
20 Kilometer später kommen wir an der höchsten Eisenbahnbrücke "Australasiens" vorbei. Das zumindest lese ich im meinem schlauen Buch.
Ein paar Fotos machen und weiter gehts. Bald brauch ich wieder eine Pause, da ich heute nicht mehr richtig fit werde und mich meine Sandflies-Bisse fast in den Wahnsinn treiben. Ich bin nur am Kratzen, weil es höllisch juckt. Wir halten an einem ganz kleinen Shop am rechten Straßenrand, wo wir uns ein Eis kaufen und es im angrenzenden, kleinen, schattenreichen Garten verzehren können.
Die Küstenstraße bringt uns nach Napier rein. Der Kiwi Holiday Park hier liegt uns zu außerhalb und wir wählen das Westshore Camp, das auf unserem Weg liegt und günstig ist. Leider befindet er sich ziwschen mehreren Hauptstraßen, aber wir hoffen, dass das nicht störend ist heute Nacht.
Der Rezeptionist hat uns gleich einen Apotheker um die Ecke empfohlen, als er die Stiche sieht, wo wir auch hinfahren.
Irgendwie schaffen wir es auch noch, unser Zelt in die vorgesehene Ecke zu stellen, aber es dauert ewig bis es komplett eingeräumt ist. Wir haben zum Glück eine kleine Bank unter dem Baum auf dem Platz, wo wir zwischendrin immer wieder ein Päuschen machen können.
Einkaufen müssen wir auch noch. Wir fahren also zuerst in die eine Richtung, aber kein Laden auffindbar. Dann fahren wir eine Weile in die andere Richtung, auch kein Laden. So groß ist diese Stadt auch nicht. Iiiiirgendwann finden wir einen, zufällig und können nach den Erledigungen wieder zum Campingplatz zurück. Zum Kochen haben wir beide gar keine Lust und da sich gegenüber ein Restaurant befindet, gehen wir schließlich da essen.
Es sieht auch ganz nett aus, aber als wir bestellt haben, wird uns mitgeteilt, dass wir die Getränke gleich an der Theke abholen können. Für das Essen bekommen wir einen Pager in die Hand gedrückt. Wenn der piepst, so wird uns von der Kellnerin erklärt, ist unser Essen fertig und wir können es an der Essensausgabe abholen. Nichts war's mit entspanntem Essen gehen. Aber wir passen uns ja an . Der Pager piepst auch irgendwann und ich begebe mich auf die Suche nach der Küche bzw. der Essensausgabe. Voller Stolz komme ich mit zwei vollen Tellern an den Tisch zurück und wir können essen.
Meine Nudeln mit Lachs und Ma's Fisch schmecken aber sehr gut und es stört uns auch nicht, dass es kurz mal anfängt zu regnen. Wir sitzen schließlich unterm Schirm.
Wir kommen relativ früh wieder zum Zelt zurück und ich muss mich zum Schreiben wieder in den Schatten setzen. Zeit zum Duschen ist auch noch (die Duschen hier sind sehr suaber) und danach krabbel ich früh in meinen Schlafsack. Ich bin k.o. und meine Hände brennen auch von der Sonne.