Um etwa halb 6 wache ich auf und kann nicht mehr einschlafen. Das Doppelbett in unserem Caravan ist aber auch alles andere als bequem und die Matratze lässt einen nicht unbemerkt umdrehen. Sie ist dermaßen gefedert, dass ich jedes Mal sofort wach bin, sobald ich mich drehe oder meine Ma sich im Schlaf dreht. Und das tut der normale Mensch sehr häufig.
Ich mache mir meinen Cappuccino und setzte mich mit meinem Klappstuhl vor den Wohnwagen. Ma erscheint etwa 1,5 Stunden später und ist sichtlich verwirrt, mich um diese Uhrzeit bereits vollständig fertig dort sitzen zu sehen. Wir packen alles aus unserem kleinen aber feinen Wohnwagen zusammen und sitzen um 9 Uhr bereits im Auto und sind unterwegs nach Coromandel. (Dorthin haben wir Anfang des Jahres nur einen kurzen Abstecher gemacht, nachdem ich meine Ma vom Flughafen abeholt hatte, haben aber nicht viel davon gesehen.) Schnell sind wir aus dem Vorort von Auckland draußen und auf der Halbinsel, deren Straße uns durch grüne Täler, kleine Buchten und entlang eines engen Küstenstreifens führt, der mit tollen Anwesen aufwartet, von denen viele zum Verkauf angeboten werden. Nettes Fleckchen zum Wohnen wie ich finde. Auf einem großen Parkplatz machen wir einen kurzen Stopp, aber da es ziemlich regnet, entscheiden wir uns gegen ein Picknick.
In Thames ergattern wir eine Schale saftiger, rießiger Erdbeeren, mit denen wir unseren Weg entlang der Küste fortführen. Langsam kommt die Sonne raus und es wird wieder angenehm warm. An einer Grünfläche direkt am Meer stellen wir unseren Spacy ab und machen unsere wohlverdiente Pause. Die gesamte Wiese liegt voll mit kleinen Muscheln; scheint vor nicht allzu langer Zeit überschwemmt worden zu sein. Und am Ufer sichten wir auch größere Muschelexemplare, die irgendwie seltsam und lebendig aussehen.
Unser weiterer Weg führt uns durch die beschauliche Kleinstadt Coromandel, die wahrscheinlich schonmal bessere Zeiten erlebt hat.
Die kurvige Bergstraße bietet uns tolle Ausblicke auf die Buchten unterhalb von uns und man glaubt es kaum, aber man sieht von dort sogar die Skyline von Auckland. Schon bald nach Erreichen der Ostküste sind wir in Whitianga und fahren das Kiwi Harbour Camp an, da wir ja eine Kiwi Card haben. Leider bekommen wir bei diesem Platz keine 10% Rabatt wie bei anderen, was wir zwar nicht verstehen, aber so hinnehmen müssen. Die Dame am Empfang ist auch nicht besonders nett.
Auf unserem Stellplatz kämpfe ich erstmal mit dem Zelt, da es sich bei diesem Wind leider nicht auf den Boden legen lässt.
Eigentlich wollten wir mal einen autofreien Tag einbauen und der Platz hier ist an sich aluch nicht schlecht, aber da man für alles extra zahlen muss (z.B.Duschen) und man in der Küche eigentlich gar nichts machen oder lagern darf (zumindest weisen uns sämtliche Verbotsschilder darauf hin) entschließen wir uns, dass dieser nicht unser Ruhetags-Platz sein soll.
In der Küche bereiten wir uns schnell unsere Schinkennudeln zu uns räumen danach unser Auto auf um mal ein bisschen Ordnung dort reinzubringen.
Wir verziehen uns nach dem anstrengenden Tag dann auch ziemlich bald ins Zelt.
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