Was für eine unruhige Nacht: es war kalt, windig und laut. Wir trinken unseren Kaffe, nehmen die restliche Wäsche von der Leine ab und verstauen alles wieder im Auto. Es ist immer noch stürmisch, wenn auch eigentlich ganz schönes Wetter, und so fahren wir etwas langsamer als erlaubt weiter nach Süden.
In Palmerston South machen wir einen Kaffeestopp, wie vor einem knappen Jahr auch schon. Das letzte Mal konnten wir bei schönstem Wetter auf der Terasse des zu einem Café umgebauten Waggons sitzen, heute müssen wir rein gehen. Auf dem Rückweg zum Auto kämpfen wir schräg laufend gegen die Orkanböen an.
Als wir in die Nähe von Dunedin kommen, wird es grauer und es beginnt zu Regnen. Angekommen in der schottischsten Stadt außerhalb Schottlands suchen wir die i-Site. Diese war beim letzten Mal noch woanders. Wir wollen über den Jahreswechsel hier in der Stadt bleiben und suchen ein Hostel. Statt in der i-Site werden wir in meinem Lonely Planet fündig. Nur leider ist diese Unterkunft voll. Der Besitzer schickt uns zu einem Bekannten, der ebenfalls ein Hostel im Zentrum besitzt. Und da ist sogar noch ein Zimmer frei: Perfekt.
Wir fahren also dorthin und finden uns in einer verdammt steilen Straße wieder. Ich parke das Auto seitlich zur Fahrbahn, längs ist mir irgendwie zu gefährlich. Allerdings bekomme ich meine Tür durch die Schräglage fast nicht auf und Ma fällt auf der anderen Seite fast raus, als die Tür aufschwenkt.
Immerhin bekommen wir hier ein kleines Dachgeschosszimmer für 60$ die Nacht und sind nah am Zentrum.
Nachdem wir uns eingerichtet haben, fahren wir auf die andere Seite der Stadt zur Baldwin Street, der steilsten Straße der Welt. Wir bleiben am Fuße der Straße stehen, weil ich da nun wirklich nicht hoch möchte. Diese Straße hat ein Gefälle (oder eine Steigung :-) ) von 35%. Unglaublich! Und da stehen Häuser, wo Menschen drin wohnen, die jeden Tag da hoch fahren oder laufen müssen. Ich möchte nicht tauschen :-)
Zurück am Hostel bietet uns der Besitzer eine Parkkarte für das Parkhaus ein paar Meter weiter an. Da wir sonst ständig Geld in die Parkuhr schmeißen müssten, nehmen wir das Angebot gern in Anspruch. Das Auto brauchen wir morgen sowieso nicht. So bekommt unser Spacey ein Dach über den "Kopf" und nach dem steilen Weg zurück ins Hostel bereiten wir uns eine Pizza mit Lachs und Knoblauch vor. Ich glaube, die anderen Gäste sind etwas neidisch, als wir die fertige und gut duftende Pizza aus dem Backofen holen :-)